Der Kinderwunsch und das Warten

Ja genau, das ist unser Vorsatz, erst kommt die Ausbildung. Wenn ich damit fertig bin kommen die Kinder. Manchmal macht mich das Warten schier wahnsinnig. Vorgestern z.B. da hab ich mit meinem Chef darüber geredet, ob ich meine Ausbildung verkürzen darf. Er meinte er überlegt es sich. Wenn das klappt, dann können wir wirklich schon ab Juli anfangen mit hibbeln. Dann wären es jetzt nur noch neun Monate. Das würde ich auf jeden Fall durchhalten. Aber was ist wenn er nein sagt? Was wenn er es sich anders überlegt und ich nicht verkürzen darf, dann muss ich noch über ein Jahr warten, bis wir versuchen können schwanger zu werden. Und selbst dann ist ja die Frage ob es klappt. Mit PCO, Schilddrüsenproblemen und einer Gelbkörperschwäche ist das alles nicht so einfach.
Na klar, die Hoffnung soll man nicht aufgeben, aber laut Ärzten ist es besser wenn wir früher Kinder bekommen als spät, da ich umso länger wir warten ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt habe. Ach das ist so schwierig. Am liebsten würde ich meinen Mann überreden, jetzt schon ein Kind zu bekommen, dann stände ich aber ohne Ausbildung dar, das fände ich wirklich schlimm und er auch. Aber so lange zzu warten fühlt sich einfach nicht gut an. Es ist so schwer da nicht den Mut zu verlieren. Morgens aufzuwachen und Nachts schon wieder geträumt zu haben, man wäre schwanger, das macht einen schier verrückt. Und da ist dann immer noch die Sache mit den anderen. Da bekommen Leute einfach Kinder, ja warum? Ja weil sie eben dazu gehören. Und dann sind die Kinder da und die Frauen gehen gleich wieder Arbeiten. Jetzt verurteilt mich nicht, aber ich bin wirklich der Meinung , dass das wohl des Kindes vorgehen sollte. Dass eine Mutter ihre Bedürfnisse hinter die des Kindes stellen sollte. Und es ist bewiesen, dass Kinder in den ersten drei Jahren die wichtigste Entwicklung ihres Lebens durchmachen. Die ersten drei Jahre entscheiden so viel. Und wenn die Mütter ihre Kinder sofort unter Fremdbetreuung stecken, was glaubt ihr wie das für die Kinder ist? Kinder die in dem Alter eine feste Bezugsperson brauchen um ihr Urvertrauen entwickeln zu können.
Mich macht es fassungslos wenn ich sehe, wie viele Mütter und das obwohl der Vater berufstätig ist und gut verdient, sich fast direkt nach der Geburt oder spätestens nach einem Jahr wieder ins Berufsleben stürzen ohne dabei darüber nachzudenken, was für ihr Kind das beste ist. Da wird nur darüber nachgedacht, was für sie selbst das beste ist. Aber ist das Sinn und zweck der Sache?

Ich finde, wenn man ein Kind bekommt, sollte man auch die Verantwortung dafür übernehmen. Man sollte alles tun um dafür zu sorgen, dass es dem Kind gut geht. Klar ich verstehe wenn alleinerziehende Mütter wieder arbeiten gehen müssen, das ist aber auch etwas anderes, aber bei Frauen, die wirklich die Möglichkeit hätten daheim zu bleiben? Nein da hab ich kein Verständnis. Alle sagen immer, Selbstverwirklichung und Selbstständigkeit sowie Freiheit etc für Frauen ist das wichtigste und ja ich bin der Meinung man sollte selbst entscheiden dürfen was man will. Aber wer fragt danach was für die Kinder das beste ist?

So das ist das was mir heute so durch den Kopf geht. Habe seit zwei Tagen Nasennebenhöhlenentzündung und hab jede Menge Zeit zum Nachdenken...